Neuer Standort

punctum FOTOGRAFIE: Blick über Leipzig. 2019

Als Standort für ein neues Luther-Melanchthon-Denkmal ist eine Fläche vorgesehen, welche sich westlich des Neuen Rathauses und damit in der Nähe der ehemaligen Pleißenburg befindet.
Der neue Aufstellungsort liegt innerhalb des Grünzuges zwischen Karl-Tauchnitz-Straße, Friedrich-Ebert-Straße, Manetstraße, Rudolphstraße und Martin-Luther-Ring. Die Fläche wird von Fußwegen umrahmt.
Der Grünzug ist in seiner heutigen Gestalt so nicht historisch gewachsen. Ursprünglich befanden sich hier entlang der ehemaligen Weststraße Wohnhäuser sowie auf dem Grundstück Rudolphstraße 1/2 das Gebäude der katholischen Kirche St. Trinitatis. 1847 eingeweiht, war es der erste katholische Kirchenneubau in Leipzig seit der Reformation. 1943 wurde das Gebäude bei einem Bombenangriff zerstört. Vor der Errichtung der Kirche St. Trinitatis befand sich an diesem Ort das Haus des Leipziger Arztes Dr. Wendler. Dieser wurde bekannt, weil er den Dichter und Freiheitskämpfer Theodor Körner nach dessen schwerer Verwundung 1813 versorgt hatte. 1958 wurden die Ruinen der katholischen Kirche abgetragen, das Grundstück eingeebnet und der Grünzug ausgebildet.
Die Sichtbeziehung zwischen dem Aufstellungsort und dem Neuen Rathaus – der ehemaligen Pleißenburg, dem Ort der Leipziger Disputation – hat eine hohe Bedeutung aus historischer wie aus stadträumlicher Sicht. Sie stellt eine ideelle Verbindung zwischen dem neuen Luther-Melanchthon-Denkmal und dessen Thema dar.